Wie es der Leser genießt…
7 einfache Tipps für gute Gestaltung.

von | 29. Mai 2020

Beitrag ist nicht gleich Beitrag. Neben dem perfekten inhaltlichen Aufbau, ist es auch besonders wichtig, großen Wert auf den Bereich der Textgestaltung zu legen. Macht es richtig und erleichtert den Lesern die Textverfolgung durch bessere Gestaltung.

Typographie ist die Kunst zu gestalten. Sie umfasst alles vom einzelnen Schriftzeichen bis zum Layout einer Seite. Dabei kommt Typographie überall da zum Einsatz, wo Informationen schriftlich weitergegeben werden. Also in Magazin, Büchern, auf Plakaten oder Homepages. Wichtig ist immer das gleiche: übersichtlich, verständlich und ästhetisch ansprechend soll es sein. Richtig gemacht freut sich nicht nur der Leser, sondern man erreicht auch mehr Menschen.

7 Tipps für besseres Gestalten mit Typografie

1. Deutliche Überschriften ohne zu übertreiben

Überschriften müssen sich deutlich abheben. Hier gilt es in circa 6 Worten auf den Punkt zu bringen, worum es geht.
Größere Schriftgrößen und dicke Buchstaben sind hier angesagt. Bei der Formatierung eignen sich eine rechts-, linksbündige oder zentrierte Ausrichtung. Als Kontrast darf eine andere Schriftart verwendet werden, als im Fließtext.
Schlecht geeignet ist der Blocksatz. Durch ihn entstehen oft zu große Abstände zwischen Wörtern, sowie Worttrennungen. Dies hat nichts in Überschriften verloren. Auch kursive Schriften und reine Großbuchstaben sind schwer lesbar und daher ungeeignet.

2. Bessere Übersicht durch Vorspann und Untertitel

Zu lange Texte sind schwer lesbar. Sie müssen daher gegliedert werden. Neben dem Titel ist ein ebenfalls hervorgehobener, kurzer Vorspann sehr hilfreich für den Leser um schnell herauszufinden, worum es in dem Text geht. Der Fließtext kann durch Untertitel weiter strukturiert werden. So ist der nicht nur übersichtlicher, er wirkt auch leichter.

3. Fließtext richtig formatieren

Die richtige Formatierung beeinflusst das Gesamtbild der Seite und den Lesefluss. Zentrierte Texte sind zum Beispiel nur schwer lesbar und daher ungeeignet.
Warum sieht man dann so oft Blocktexte? Das hat zwei Gründe. Erstens kann man im Blocktext mehr Worte auf engsten Raum unterbringen, da diese geteilt werden. Zweitens ist der Blocktext oft ästhetischer. Beachtet aber beim Blocktext, dass die Leerräume zwischen den Wörtern nicht so groß werden, wodurch optisch „Löcher“ im Text entstehen. Außerdem erschweren zu viele Worttrennungen den Lesefluss.

4. Lesbare Schriften verwenden

Die Schrift Comic Sans passt vielleicht gut für die Einladung von einem Kindergeburtstag, aber im Fließtext ist sie meist nicht nur unpassend, sondern auch schwer lesbar.
Hier sollten leicht erkennbare Schriften verwendet werden, die nicht zu verschnörkelt, dick oder dünn sind. Auch ein Fließtext, der in Großbuchstaben geschrieben ist, ist ein No-Go.

Aber wann sind Schriften lesbar? Bei der Entscheidungsfindung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • ausgewogene Abstände
  • klare Buchstabenabschlüsse
  • Typographie-Kontraste
  • gute Lesbarkeit
  • passend zum Kontext
  • Flexibilität, um in diversen Kontexten zu funktionieren

Times New Roman, Garamond, Helvetica oder Futura eigenen sich somit sehr gut. Da man sie aber sehr oft sieht, kann es sinnvoll sein eine der zahlreiche Variationen dieser Schriften zu verwenden, um sich von der Masse abzuheben.

5. Zeilen- und Satzlängen optimieren

Zu lange Sätze machen das Lesen mühsam. Ein Satz sollte aus nicht mehr als 16 Worten bestehen. In Boulevardzeitschriften werden oft noch deutlich kürzere Sätze verwendet.

Ebenfalls problematisch sind zu lange, aber auch zu kurze Zeilen. Oft werden Texte in zwei oder mehr Spalten angeordnet, um das Lesen zu erleichtern. Als Faustregel gilt, 50–70 Zeichen bei einem einspaltigen Text, 40–50 Zeichnen bei einem mehrspaltigen Text zu verwenden.

6. Leerräume sind Gestaltungsräume

Bei Buchstaben und Layouts gilt es auch die Leerräume zu beachten. Wir erkennen Buchstaben nicht nur an ihren Linien, sondern auch an ihren Leerräumen. Sehr schmale Schriften, bei denen das Weiß im kleinen „e“ kaum noch zu erkennen ist sind mühsam zu lesen. Aber auch Schriften mit zu großen Leerräumen machen es uns schwer, das ganze Wort zu erkennen.
Dasselbe gilt für die Gestaltung des Layouts. Sind die Außenränder einer Seite großzügig bemessen wirkt diese leichter und ansprechender. Auch Überschriften sollte viel Leerraum eingeräumt werden um sie hervorzuheben.

7. Bilder richtig einsetzen

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Deswegen sind sie das erste, dass der Leser betrachtet. Bilder sind wichtig um den Inhalt eines Textes noch schneller verständlich zu machen und eine Seite aufzulockern.
Man sollte immer ein Hauptbild verwenden. Also ein Bild, das größer ist als die anderen. Solche optischen Schwerpunkte sind angenehmer für den Betrachter, als viele optisch gleich (un)wichtige Bilder.
Außerdem sollte man unbedingt Bildunterschriften hinzufügen. Nach Bild und Titel stehen sie an dritter Stelle der Dinge, die der Leser betrachtet, bevor er sich entschließt einen Artikel zu lesen. Sie sorgen zusätzlich für eine schnelle Orientierung.

Probieren geht über studieren

Bei Typografie kommt es auf Feingefühl und Kreativität an. Denkt immer an den Leser, der sich innerhalb von wenigen Sekunden zurechtfinden sollte. Probiert viel aus und holt euch Feedback! Oft hilft es ein Layout mit jemand außenstehenden zu besprechen.
Denn es gibt nicht das eine Patentrezept. Macht eure eigenen Erfahrungen, testet verschiedenes und lasst euch rundherum inspirieren. Und arbeitet einfach drauf los!